Auf Etikette lege ich keinen Wert. Es ist Absicht, dass oben rechts nur Frank fett geschrieben ist. Mit Familienstand gehen Kandidaten zur Wahl immer gerne hausieren. Na gut, und jetzt bitte kein Mitleid: Witwer. Für mich gilt "aufstehen, Krone richten, weitergehen". Immer.
68 Jahre bin ich alt. Also weit weg von unüberlegt sprunghaftem Handeln. Dafür habe ich reichlich Lebens- und Berufserfahrung. Das war alles andere als immer nur eitel Sonnenschein oder sorgenfreies Beamtenleben. Und: wenn ich etwas mache, dann richtig. Oder gar nicht.
Ja, ich bin ein Arbeiterkind. Ich schäme mich nicht dafür. Warum auch! Abitur habe ich trotzdem geschafft. Von Chancengleichheit konnte keine Rede sein. Lehrer zeigten zu meiner Zeit mehr als deutlich, dass Arbeiterkinder auf einem Gymnasium nichts zu suchen hätten.
Mein Beruf: Reiseverkehrs-Kaufmann. Bis 2013 habe ich für 10 Jahre auf den Kanarischen Inseln gelebt. Dort habe ich Tourismus von der Pieke auf gelernt und wurde einer der ersten, die Urlaubs-Reisen im Internet verkaufen. Lange vor Neckermann & Co.
Krisen am Fließband zu bewältigen, das bin ich in meinem Beruf gewohnt. Die Pleiten von Air-Berlin und Thomas Cook waren nur die bekanntesten. Die Corona-Krise war erst Recht eine Herausforderung. Jedes Mal habe ich es geschafft, vor die Welle der Ereignisse zu kommen und so meine Kunden vor Schaden bewahrt. Ich konnte aktiv handeln, statt von den Ereignissen überrollt zu werden.